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2007 - Selbstverlag HMB (»Handmade Books«)
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Anmerkung zur rechten Zeit

Wär ich Brite, wär ich Pole
Käm ich aus den  USA
Gleichviel, wär ich ein Mongole
Oder käm aus Afrika

Wär ich Schweizer, wär ich Russe
Nenn ein Land, sag, es wär mein
Käm bei jedem ich zum Schlusse:
Keins ein Grund, um stolz zu sein

Der falsche Stolz wird aufgebauscht
Damit man wieder heimisch werde
Hab’s Vaterland längst eingetauscht
Und sag, ich komm aus Mutter Erde

Denn stolz sein kann ich nur auf mich
Mag meine eigene Saat gedeihen
Um stolz zu sagen: Das kann ich!
Am anderen kann ich mich erfreuen

Geb Mensch, daß es kein Traum mehr bliebe
Daß man das Heimatland gern ehrt
Und aus dem Füllhorn dieser Liebe
Sie anderen Völkern nicht verwehrt

So mag ein jeder sich besinnen
Daß Anfang werd’ aus diesem Schluß:
Jedweder Stolz kann nur beginnen
Wo keiner sich mehr schämen muß

© 2001 by Hank Blöchinger
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Letzter Strohhalm

Die alten Lieder lassen mich nicht los,
die Songs aus den Siebzigern,
dazu ein, nein, zwei Gläser Wein
und du.
Aber ich hab aufgegeben, dich zu suchen.
Ich weiß nicht, wie du heißt,
wo du wohnst,
wie du lebst,
ich weiß nur ungefähr, wie du bist.
Nein, ich werde nicht rausgehen, dich zu finden,
weil du’s ja auch nicht tust.
Welchen Sinn hätte es da,
dich suchen zu wollen?
Es macht mich nur hin und wieder traurig,
zu fühlen, daß ich nicht der einzige bin,
dem langsam die Zeit ausgeht.
Die Zeit, einander zu halten,
die Zeit, miteinander zu träumen,
die Zeit, was aus uns zu machen.
Ja, bei Gott, wenn es denn noch geschehen soll,
dann ist es an der Zeit,
daß du mich findest – oder ich dich,
bevor die Zeit kommt,
in der wir uns auf Krücken stützen
und der ganze dumme Rest
zum Alptraum wird.

© 1997 by Hank Blöchinger
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Aus meiner Lehrzeit

Ich war damals nicht
der einzige Außenseiter in der Gruppe.
Wir hatten noch einen.
Er hieß Blubinski,
und da wir alphabetisch saßen,
saß er immer neben mir.
Fast alle hatten wir etwas gegen ihn,
wobei ich nicht mehr sagen kann, was es war;
vielleicht wußten wir es
damals selbst nicht so genau.
Jedenfalls, ich war in der Gruppe
schon von Anfang an
unten durch gewesen.
Als ich dann merkte,
daß sie es auch auf Blubinski abgesehen hatten,
dachte ich, ich könnte mir
ein bißchen Ansehen verschaffen,
und machte mit.
Als Werknachbar hatte ich ja
am meisten Gelegenheit dazu,
und ich spielte ihm ein paar böse Streiche.
Aber ich bekam weder Ansehen
noch ein schlechtes Gewissen.
Am schlimmsten für ihn war wohl,
daß er mein Freund sein wollte
und immer nett zu mir war
und ich ihn die meiste Zeit ignorierte.
Ich begann ihn zu hassen,
und ich wußte nicht, weshalb.
Ich weiß nur noch,
daß ich mich damals selbst nicht leiden konnte.
Und Blubinski und ich,
wir waren nicht nur beide Außenseiter,
wir waren uns auch sonst
in vielem ähnlich.

© 2000 by Hank Blöchinger
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An all jene, die ich mal geliebt habe

Ihr hattet keine Ahnung,
wie groß meine Sehnsucht war.
Also mußte ich mir manchen Kuß
von euch stehlen.
Ihr wißt bis heute nichts davon.
Da waren unsere Abende zu zweit.
Und manchmal, nachdem ihr mich um Mitternacht
deprimiert zurückgelassen hattet,
nahm ich das zweite leergetrunkene Glas.
Vorsichtig faßte ich es am unteren Rand an
und hielt es gegen die nackte Glühbirne,
um die Abdrücke eurer Finger
und eurer Lippen zu betrachten.
Dann füllte ich es erneut,
setzte meine Lippen
ganz sanft an die Stelle,
an der noch eine halbe Stunde zuvor
eure Lippen waren und
trank
ganz
langsam
aus.
Das waren die besten Küsse,
die ich je hatte.
Vielleicht, weil es
die einzigen waren,
die ich von euch
bekommen konnte.

© 2001 by Hank Blöchinger
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Über Kreuz

Erzählt mir nichts von der Liebe;
ich habe Grashalme geliebt
und ihnen zugesehen,
wie sie sich mit Kiefernnadeln paarten.
Erzählt mir nichts vom Glauben;
ich hab an Wunder geglaubt
und mein Herz wundgehofft.
Erzählt mir nichts vom Leben;
ihr habt noch am Ja-Sagen geübt,
als ich mir längst schon
mein Kreuz ausgesucht.

© 1999 by Hank Blöchinger
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Ode an Charles Bukowski

Ich kann mir gut vorstellen,
wie das war auf deiner letzten Reise
zur allerletzten Dichterlesung;
wie du vor Ihm gestanden bist
und plötzlich doch Bedenken hattest
wegen der vermeintlichen Abreibung,
die dann – oh Wunder? – ausgeblieben ist.
Von wegen, du hättest mit dem Alten Herrn
nie etwas im Sinn gehabt
und immer nur an Frauen mit großen Brüsten
oder an dein Ding mit dem Riesengehänge gedacht.
Man muß kein Schreiner sein,
um ein Holzkreuz vermessen zu können.
Du warst näher an Ihm dran,
als du es dir und uns eingestehen wolltest.
Großer Gott, schließlich schreibt man
Heiliger Strohsack! oder
Jessas, was für Titten! nicht einfach so dahin.
Okay, ich will nicht behaupten,
daß es für eine Audienz beim Papst gereicht
 hätte,
aber wer ist darauf heutzutage
überhaupt noch scharf?
Du hast dir
deine eigenen Gottesdienste abgehalten,
und wenn du auch den Meßbecher
meist zu voll genommen hast,
so hast du Ihm dennoch gedient.
Denn du hast uns etwas gegeben 
in einer Zeit
oder einem Lebensabschnitt,
in dem Er
auch für uns
zu weit weg war;
eine Prise Durchhaltewillen hier,
einen Funken Mut dort.
Deine Bücher sind weiß Gott
keine Frohbotschaften,
und doch hast du uns
mehr zum Lachen und
mehr zum Nachdenken gebracht,
als die Theologie es uns jemals erlauben würde.
Und wenn du jetzt den Engeln daraus vorliest,
dann wundere dich nicht,
wenn sie hin und wieder
pikiert mit den Flügeln schlagen.
Der Alte Herr wird ganz bestimmt
mit dir lachen und weinen,
jedes zu seiner Zeit,
so sicher wie das Amen in der Kirche;
es sei denn,
Er ist gerade mal wieder
unterwegs in die göttliche Kantine,
um ein weiteres Six-Pack
für euch beide
zu organisieren.

© 2001 by Hank Blöchinger
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Eine Kriegsparabel

Nein, vor Konrad aus der Parallelklasse hatte er keine Angst. Hartmut ging selbstbewußt die Treppe zur Aula hinunter. Im Gehen packte er sein von zu Hause mitgenommenes Wurstbrot aus und biß hungrig hinein.
Am Pausenverkaufsstand sah er Dutzende Schüler anstehen. Die anderen waren bereits draußen auf dem Schulhof. Oberstudienrat Porkert hatte Pausenaufsicht, was bedeutete, daß sich niemand in der Aula aufzuhalten hatte, es sei denn, man mußte auf die Toilette oder besorgte sich etwas zu essen. Jeden anderen scheuchte er gnadenlos in die Kälte hinaus. Zwar hatte es mittlerweile aufgehört zu schneien, doch der plötzliche Kälteeinbruch der letzten Nacht war fast unerträglich.
»Na, was ist mit dir?« rief Porkert und sah Hartmut vorwurfsvoll an. »Nun mach schon, fix, raus hier! So eine gesunde Luft kriegst du nicht alle Tage!«
»Warum gehen Sie dann nicht auch raus?« fragte Hartmut herausfordernd.
»Kann es sein«, sprach Porkert langsam und runzelte die Stirn, »daß wir uns in der fünften Stunde in Geschichte sehen?«
»Is’ ja schon gut«, murmelte Hartmut, ohne ihn anzublicken, und trat in die Kälte hinaus. Gerade, als er nochmals in sein Wurstbrot beißen wollte, traf ihn ein Schneeball ins Gesicht, und die Schnitte fiel ihm aus der Hand. Erschrocken blickte der schmächtige Junge sich um. Am Maschenzaun, der den Schulhof vom angrenzenden Hartplatz trennte, entdeckte er Konrad, den Sohn des Schulhausmeisters. Hämisch lachten er und zwei seiner Freunde aus der 6b zu ihm hinüber. Nein, Hartmut hatte keine Angst. Nicht vor denen. Zielstrebig stiefelte er auf die drei zu.
»Hey«, fuhr er Konrad an. »Is’ deine Uhr kaputt? Dachte, unsere Verabredung wäre erst nach der sechsten!«
»Na und?« grinste Konrad. »Wollte dich nur ‘n bißchen darauf einstimmen. Das ist alles.«
»So! Das is’ alles! Rechnest dir wohl bessere Chancen aus, wenn ich mit leerem Magen gegen dich antreten muß.«
»Hol dir doch eine Wurstsemmel«, sagte Konrad und fügte grinsend hinzu: »Bei meinem Vater! Der hat soviel davon, daß er sie sogar verkauft.«
»Die kannste selber fressen«, entgegnete Hartmut und begann plötzlich zu lachen. »... bis du so blöd aussiehst wie er!«
Dann ging alles sehr schnell. Im Nachhinein hatte jeder der Umherstehenden etwas anderes gesehen. Der eine sagte, Konrad hätte damit angefangen zuzuschlagen. Ein anderer meinte, Hartmut hätte Konrad ohne Vorwarnung in den Bauch geboxt. Wieder ein anderer behauptete, Konrad hätte Hartmut ans Schienbein getreten. Einig war man sich nur darin, daß beide innerhalb weniger Sekunden im Schnee lagen und aufeinander einprügelten. Bald schon mischte auch einer von Konrads Freunden mit, während Schüler sämtlicher Jahrgangsstufen von 5 bis 9 im Halbkreis um sie herumstanden. Die ersten Anfeuerungsrufe herbeigeeilter 6b-ler ertönten, bis einer aus Hartmuts 6a »Zwei zu eins ist unfair!« rief, um dann keinen Moment länger zu zögern und seinem Mitschüler beizustehen.
Am Ende waren es auf jeder Seite etwa zwanzig Jungen, die sich im Schnee wälzten und aufeinander eindroschen, wobei sie nicht eben zimperlich waren. Einige Schüler aus beiden Klassen standen noch abwartend in der gaffenden Menge.
Endlich kam Porkert hinzu und drängelte sich energisch durch die neugierige Schar der Umherstehenden.
»Was geht hier vor?« brüllte er.
»Das sehen Sie doch!« flachste ein Neuntkläßler. »Die 6a und die 6b stellen die Schlacht bei Issos nach. Geschichte live sozusagen!«
Ohne ihn zu beachten, schrie Porkert: »Auseinander, fix! Aufhören! Alle auseinander, sag ich, nun aber fix!«
Der Neuntkläßler, der nun hinter ihm und auch sonst nicht besonders gut mit ihm stand, rempelte ihn unauffällig. Porkert stürzte mit einem Aufschrei zwischen die beiden kämpfenden Klassen, und plötzlich war ihm, als würde er sich im Krieg befinden.

© 1993 by Hank Blöchinger
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Nachsatz

Wär mein Leben ein Buch,
so würde ich es von all jenen Seiten,
die ich am liebsten vergessen möchte,
befreien.
Was dann noch davon übrigbleibt,
würde ich dir,
mit ein paar alten Bildern verziert,
als Geschenkband überreichen;
die sind ja meistens
auch ziemlich dünn,
kommen aber immer
ganz gut an.
Doch wir können nun mal
nichts, was einmal war,
ungeschehen machen.
Wir leben zwar mit Blick
auf die Zukunft.
Aber Zukunft bedingt immer auch
ein Bewußtsein für die Vergangenheit.
Und die Vergangenheit
kann eine gepreßte Blume sein,
die ferne Erinnerung
an eine vertraute Stimme
oder ein eingetretener Glassplitter,
der manchmal noch
in der Gegenwart schmerzt.

© 2000 by Hank Blöchinger
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Ich hatte einen Freund

2006 - Selbstverlag HMB (»Handmade Books«)
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Erstes Kapitel: Das blaue Schulheft

Der kleine Junge hatte einen Freund. Sie mußten beide wohl gleichaltrig gewesen sein, aber ich bin mir nicht sicher, ob man sieben Menschenjahre mit dem Alter eines Bären gleichsetzen kann. Das Besondere daran war, daß der kleine Junge seinen Freund selbst erfunden hatte. In einem kleinen blauen Schulheft schrieb er, kaum daß er Lesen und Schreiben gelernt hatte, Bumbums für ihn erträumte Abenteuer auf.
Fast zwanzig Jahre danach sitze ich in meiner Großstadtwohnung und versuche, mich zu erinnern. Für einen Augenblick erscheint es mir lächerlich, denn es konnten wohl keine großartigen Erlebnisse gewesen sein, die der kleine Junge damals aufgeschrieben hatte. Plötzlich ist mir, als hätte soeben der erwachsene Dummkopf in mir gesprochen. Nein, wenn ich an Bumbum denke, dann nur als kleiner Junge, fühle ich wieder wie ein Kind und wünsche mir, nichts anderes zu sein. Die Freundschaft der beiden währte nur sehr kurz. Ich würde es nicht fertigbringen, Bumbum mit anderen Augen zu sehen als mit jenen des kleinen Jungen, der sich nachmittags im Hochsommer in die Küche des Elternhauses setzte, die Vorhänge zuzog, um von der Sonne nicht geblendet zu werden, und die bunten Bilder seiner regen Phantasie beschrieb, während er ganz vergaß, auf die Grundhaltung seines Füllfederhalters zu achten. Bumbums Griff in die Bienenwaben war aber auch zu aufregend, um sich noch mit unliebsamen Nebensächlichkeiten befassen zu können.
Die Bienen! Sie stachen zu!
Der kleine Junge schrieb schneller.
Bumbums rotbraun behaarter Arm schwoll an und wurde dicker und dicker.
Die Hände des kleinen Jungen wurden feucht.
»Lauf doch, Bumbum, lauf doch!«
Am liebsten wäre der kleine Junge dabeigewesen, um seinem Freund zu helfen. Weshalb eigentlich hatte er sich nicht selbst in der Geschichte mitspielen lassen? Er und Bumbum – ein unschlagbares Team. Von Äußerlichkeiten abgesehen, waren sie sich doch im Herzen nur allzu ähnlich. Zusammen hätten sie noch aufregendere Abenteuer erlebt, als der kleine Junge sie je hätte erzählen können.
Mein Blick fällt auf die Pinnwand über meinem Schreibtisch. Ich sehe mich auf einer Photographie, welche etwa ein Jahr alt sein dürfte. Ich trage bereits einen Bart, einen rotbraunen Vollbart.
Gereizt nehme ich das Bild ab und schließe es in die Schublade. Ist es wirklich so schwer, sich an die Kindheit zurückzuerinnern?
Langsam, ganz langsam... Fahles Licht... Regentage... Sonnenschein...
Das Haus der Eltern... Der Garten... im Sommer...
Jemand ruft nach der Mutter. Ich drehe mich um.
Der kleine Junge humpelt barfuß durchs Gras. Er weint.
Die Mutter kommt in den Garten gelaufen.
»Eine Biene hat mich gestochen!«
»Komm ins Haus. Wir legen eine rohe Zwiebel darauf. Das hilft.«
»Nein! Es tut so weh...«
Die Mutter nimmt den kleinen Jungen an die Hand und geht mit ihm die Veranda hoch und ins Haus zurück.
Ich blicke mich um. Der Garten. Dahinter Felder und Äcker. Im Hintergrund zwei kleine Dörfer. Ich erkenne sie an ihren Kirchturmspitzen. Das eine Dorf heißt Steinkirchen. Das andere... Ich hab’s vergessen.
Der Garten! Spielplatz der Kindheit. Gemüsebeete; Himbeersträucher und schwarze und rote Johannisbeeren vor einem Maschendrahtzaun, dahinter eine kleine Böschung, mit einigen hohen Birken bepflanzt, und dann die Felder und Äcker; und vor den Sträuchern zwei mächtige Kirschbäume.
Ein Gartenstuhl steht darunter, halb von der Sonne beschienen.
Die Sonne! Der kleine Junge wurde wohl von ihr geblendet, und da ist er aufgestanden, barfuß, um den Stuhl ein wenig in den Schatten zu rücken.
Bienen lieben die Sonne.
Der kleine Junge liebte sie auch, aber nur, wenn er im Schatten war.
Ein Märchenbuch liegt im Gartenstuhl. Grimms Märchen. Erinnerungen werden wach, wenn auch nur schattenhaft.
Märchenwelt! Spiegelbild manch zarter Kinderseele. All die Erzählungen über Riesen und Könige und Prinzen und Wölfe und Geißlein.
Und niemals über den Erzähler selbst.
Der kleine Junge hatte bis dahin noch nichts anderes gelesen als Märchen. Er liebte sie alle, kannte viele auswendig, aber keines war, so fällt mir plötzlich ein, in der Ich-Form geschrieben. Ganz offensichtlich war dies der Grund, weshalb der kleine Junge Bumbums Abenteuer nur in Gedanken miterleben konnte. Er hatte noch nicht gelernt, mit »Ich« zu beginnen.
Sicherlich hatte er das erste Kapitel mit den Worten »Es war einmal...« eingeleitet; grimmig niedergeschrieben, unbewußt enttäuscht darüber, neben all der beschriebenen Wirklichkeit von einer Ersatzfigur erzählen zu müssen, und dennoch aufgeregt vor Reisefieber, wie Bumbums Fahrt durchs Reich der Phantasie wohl ausgehen mochte.
Sollte es mir etwa möglich sein, nach so vielen Jahren einige Zeilen der Geschichte des kleinen Jungen wiedergeben zu können?
Bunte, verschwommene Bilder ziehen über den freien Flecken auf der Pinnwand. Bald glaube ich, die liebliche Stimme des kleinen Jungen zu hören, doch ich kann nicht verstehen, was er spricht.
Nein, es gelingt mir nicht. Zwar weiß ich noch ungefähr den Inhalt einiger Kapitel, doch habe ich als erwachsener Dummkopf verlernt, wie der kleine Junge zu denken. Nur noch äußerst selten fahre ich nach Hause zurück, wo er und Bumbum einst gelebt hatten. Das blaue Schulheft jedoch ist mir allzu früh verlorengegangen. 
Keinen der beiden habe ich bislang wiederfinden können...

© 2006 by Hank Blöchinger
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