Biographie

Kurzfassung
1965
geboren und aufgewachsen in einem kleinen Ort im ländlichen Raum Oberbayerns
1972
erste Märchen und Erzählungen, u.a. »Der Bär Bumbum«
1976
Western-Story »Komanschen und Banditen«, veröffentlicht im Rahmen eines Schulprojekts;
zum ersten Mal Kris Kristofferson gehört und zu einem seiner treuesten Fans geworden
1978
erste eigene Songs auf Englisch; Gitarre im Eigenstudium beigebracht; in den folgenden Jahren etliche Kurzgeschichten, Romane, Drehbücher und Theaterstücke
1981
Beginn einer Lehre zum Fernmeldehandwerker bei der damaligen Deutschen Bundespost; Umzug ins Jugendwohnheim Salesianum in München
1982
Uraufführung seines bayerischen Volksstücks »Wolkenbruch und Sonnenschein« im Heimatort
1983
erste schauspielerische Erfahrungen in mehreren Volksstücken bei der Theatergruppe im Sales
1985
Zivildienst im Salesianum; Gedichtbände »Im Geiste der Freundschaft« und »Der traurige Poet« sowie Kurzgeschichten und Drehbücher
1989
Veröffentlichung des Auswahl-Gedichtbandes »Poesie der Nacht« im Verlag »The World Of Books, Ltd.«
1990
Veröffentlichung der ersten MC »Nights Of Freedom«
1991
Berufswechsel, weg von der Post ins Sekretariat einer Münchner Fremdsprachenschule
1992
Veröffentlichung der zweiten MC »Borders Unlimited«; fortan zweimal wöchentlich Auftritte im Schwabinger Brettl in München sowie – unter dem Künstlernamen Hank Hawkins – auf verschiedenen Studentenfestivals;
Treatment »Im Lehrlauf«, Drehbuchskizzen für eine siebenteilige Fernsehserie, basierend auf seinen Erfahrungen aus der Zeit, als Hank als Auszubildender im Sales wohnte
1993
Veröffentlichung der dritten MC »Welcome Life«;
erneuter Berufswechsel; von nun an Verwaltungsangestellter in einem bayerischen Ministerium
1995
Veröffentlichung der vierten MC »Lost Tracks Between Moon & Dawn«
1996
Veröffentlichung der fünften MC »Kindled Right In Spirit«;
Roman »Lukas oder Am besten ist, ich halt den Mund«; über seinen Sprachfehler, unter dem er seit seiner Kindheit leidet
1997
Veröffentlichung des Gedichtbands »Erkenntnisse eines Einzelgängers jenseits der Einunddreißig« in einer Auflage von 31 Stück im Selbstverlag zum Preis von je 31 DM; das Zahlenkonzept beibehaltend, folgen bis 2001 im jährlichen Turnus vier weitere Bände
1998
Veröffentlichung seiner ersten CD mit englischen Songs »Times & Tides«, eine Zusammenstellung von 16 Liedern aus seinen fünf Musik-Cassetten der frühen 90er Jahre;
Roman mit dem Arbeitstitel »Zwerge«, eine Realsatire, basierend auf seinen Erfahrungen im Redenreferat des Ministeriums, in dem er seit 5 Jahren arbeitet
1999
Veröffentlichung seiner zweiten CD mit englischen Songs »Solitude Dances«
2001
Auftritt bei einem Konzert zum 65. Geburtstag von Kris Kristofferson in Kvinesdal, Norwegen; Hank singt mit den norwegischen Borderlords seinen Tribute-Song »Kindled Right In Spirit«
2004
erster Auftritt bei der »Offenen Bühne« im Kulturkeller an der Schwanthalerhöh’ im Münchner Westend; Kennenlernen des Singer-Songwriters Frank Bornkamp;
Veröffentlichung der ersten bayerischen CD »Insel im Meer«
2005
erste Auftritte mit Frank Bornkamp als Singer-Songwriter-Duo »Frank ‘n’ Hank«
2006
Veröffentlichung der zweiten bayerischen CD »Ohne Umweg«;
Veröffentlichung der Hörspiel-Doppel-CD »Auf nach Animamur!«, zusammen mit Frank Bornkamp; »Musikalische Lesungen« für Kinder in Münchner Bibliotheken;
Veröffentlichung der CD »Handmade Stories«, zusammen mit Frank Bornkamp als »Frank ‘n’ Hank«;
Veröffentlichung von zwei frühen Prosawerken in der selbstgegründeten Edition »HANDMADE BOOKS Munich, Germany (HMB)«: der Roman »Lukas oder Am besten ist, ich halt den Mund« und die Novelle »Ich hatte einen Freund«;
Veröffentlichung der 4 CD-Collection »The 4-Track-Tapes« mit allen Liedern der MCs aus den 90er Jahren
2007
Veröffentlichung von zwei weiteren HMB-Titeln: die Kurzgeschichten- und Gedichte-Sammlung »In weiter Nähe« und der Tatsachenbericht »looking.for.oliver«;
Veröffentlichung der dritten bayerischen CD »immer näher«
2008
Premiere der neuen monatlichen Akustik-Jam »Songs am Kaminfeuer« im Kulturkeller an der Schwanthalerhöh‘, gegründet von Hank und seinen Freunden und Singer-Songwriter-Kollegen Frank Bornkamp, Marc Hardenack und Fred Stüllein;
Veröffentlichung des CD-Live-Mitschnitts »Aus meiner Dunkelheit heraus«, eine Dichterlesung im Lesecafé des Kunst- und Textwerk Verlags im Münchner Westend;
Veröffentlichung der vierten bayerischen CD »Finale«
2009
Veröffentlichung von vier Büchern im Verlag »Books on Demand (BoD)«: der Roman »Lukas oder Am besten ist, ich halt den Mund« und der Tatsachenbericht »Gesucht: Oliver G.« (beide bereits als HMB-Bücher publiziert) sowie die Tiergeschichte »Auf nach Animamur!« und der Roman »Zwerge im Amt«;
Veröffentlichung der Sampler-CD »A guade Stund«, eine Auswahl von Hanks beliebtesten bayerischen Liedern
2010
Fertigstellung der CD »Freiheit is nur a anders Wort – Blöchinger singt Kristofferson« mit 12 Liedern des amerikanischen Songwriters Kris Kristofferson, die Hank ins Bayerische übersetzt hatte; aus urheberrechtlichen Gründen leider unveröffentlicht
2017
Gründung des Singer-Songwriter-Duos »Hank & Fred« mit Fred Stüllein; seitdem immer wieder gemeinsame Auftritte in und um München
2019
Veröffentlichung der CD »Lucky Dogs«, zusammen mit Fred Stüllein als »Hank & Fred«

Und wer es gerne ausführlicher mag:
Langfassung
1965 geboren und aufgewachsen in einem kleinen Ort im ländlichen Raum Oberbayerns, begann Hank Blöchinger bereits im Alter von knapp 7 Jahren, Märchen und Erzählungen zu schreiben. In der 5. Klasse wurde der Klassenlehrer auf ihn aufmerksam und förderte seine Begabung, sich schriftlich gut ausdrücken zu können. So kam es im Rahmen eines Schulprojektes zur Veröffentlichung der Western-Story »Komanschen und Banditen« und wenig später zum Abdruck der Kurzgeschichte »Kleffton 526« im Schülermagazin »treff«.

Im Jahre 1976 wurde die Liebe zum Schreiben und kreativen Schaffen um einen Aspekt erweitert, als Hank den amerikanischen Singer-Songwriter Kris Kristofferson für sich entdeckte. Hank brachte sich selbst das Gitarrespielen bei. Nachdem er bereits zu etlichen Liedern seines Vorbildes mitzupfen konnte und es ihm darüber hinaus nicht schwerfiel, die Sprache zu erlernen, begann er, eigene Songs auf englisch zu schreiben. In den folgenden Jahren arbeitete er unermüdlich daran, seine literarischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Ob Kurzgeschichten, Gedichte, Lieder, Romane, Drehbücher oder Theaterstücke – Hank versuchte sich auf jedem Gebiet. So übernahm er auch selbst die Regie, als 1982 sein Volksstück »Wolkenbruch und Sonnenschein« in seinem Heimatort mit Erfolg aufgeführt wurde.

Bereits im Herbst 1981 hatte Hank eine Lehre als Fernmeldehandwerker bei der damaligen Deutschen Bundespost begonnen. Die Berufswahl war ohne Zweifel eine Verlegenheitslösung. »Ich wollte schreiben, nichts anderes als schreiben, denn nur dies hab ich immer als meine wahre Berufung, als meinen eigentlichen Beruf empfunden«, sagt Hank Jahre später und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu: »Aber dafür gab’s – und gibt es – leider keine Lehrstellen.« Und so wurde die Ausbildung in einem technischen Beruf für den sensiblen Künstler zur Tortur – und das Schreiben zur Therapie. An manchen Abenden schrieb er ein halbes Dutzend Songs und mehr. »Ich hab in den drei Jahren verdammt viel gelernt«, sagt er rückblickend, »zwar nicht das, was ich hätte lernen sollen, aber doch um einiges mehr, als jedes noch so umfangreiche Ausbildungsziel vorsehen kann.«

Es mag seltsam erscheinen, doch Hank möchte jene Zeit heute keinesfalls missen. Denn mit dem Beginn der Lehre war auch sein Umzug nach München in das Jugendwohnheim Salesianum verbunden. Hier fand er Freunde, die ihm zuhörten, die ihn als Künstler respektierten und bei der allabendlichen Weißbierrunde seinen Songs lauschten. Allmählich entdeckte Hank auch sein komisches Talent, und er schrieb seine Songs auf bayerisch – zumeist witzige, um nicht zu sagen: derbe Lieder über die Ausbilder bei der Post (die sogenannten »Antipostler-Songs«) oder über die anderen Mitglieder der Runde. Mochte er tagsüber in der Werkstätte noch so sehr der große Versager sein – hier konnte er zeigen, was in ihm steckte. Diese und ähnliche Erfahrungen schildert er sehr bewegend in seinem Lied »Damals im Sales«, eine musikalischen Hommage an seine damaligen Freunde (CD »immer näher«, 2007).

Im Sales durfte er darüber hinaus auch seine schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Mit Erfolg wirkte er in verschiedenen Aufführungen der hauseigenen Theatergruppe mit und übernahm beispielsweise mit der Figur des lebenslustigen Kilian eine der Hauptrollen in dem Volksstück »Alles in Ordnung« von Maximilian Vitus.

Als im Juli 1984 die Lehrzeit für die meisten seiner Freunde zu Ende ging und der Auszug aus dem Wohnheim bevorstand, schrieb Hank für jedes einzelne Mitglied seiner Wohngruppe ein Lied. 18 Songs waren es, die er zur Abschiedsfeier sang. »Das war meine eigene Abschlußprüfung«, lacht er heute. »Und ich denke mal, ich hab sie bestanden – im Gegensatz zur Gesellenprüfung eine Woche vorher. Aber die war ja auch nicht so wichtig...« Ein halbes Jahr später bestand er die Gesellenprüfung dann doch, obgleich er heute nicht mehr genau nachvollziehen kann, wie er sie geschafft hat. Daraufhin arbeitete er noch einige Jahre mehr schlecht als recht bei der Post, doch er hatte das Glück, zwischenzeitlich seinen Zivildienst in der Buchhaltung des Salesianums ableisten zu können.

Es war zu jener Zeit, als er seine Liebe zur Lyrik und zur Poesie entdeckte. Er schrieb seine ersten beiden Gedichtbände »Im Geiste der Freundschaft« und »Der traurige Poet«. Eine Auswahl aus beiden Büchern erschien 1989 unter dem Titel »Poesie der Nacht« im Verlag »The World Of Books, Ltd.«

Als ihn die Post schließlich zum Beamten machen wollte – wofür er erneut eine umfangreiche Prüfung hätte ablegen müssen –, quittierte er den Dienst. »Der Beamte hätte mich nicht gestört«, sagt er, »aber ich hatte in den vorangegangenen Jahren bereits genug technischen Kram lernen müssen, der mich nie interessiert hatte, daß ich mir sagte: Das tu ich mir nicht mehr an!« Mit Beklommenheit denkt er dabei an das Ohmsche Gesetz, an Relaiskippstufen, Stromlaufpläne und elektrische Widerstände zurück und lacht verschmitzt: »Der einzige Widerstand, den ich je begriffen habe, war der in mir selbst.«

Im Januar 1991 wechselte Hank in die Verwaltung des öffentlichen Dienstes. Er war zumeist als Bürokraft tätig und empfand die Arbeit als angenehm, aber sie konnte ihn nie erfüllen. Wahre Befriedigung fand er nach wie vor nur im Schreiben – abends bis spät in die Nacht hinein Songs und Gedichte, und im Urlaub stets ein größeres Werk wie beispielsweise ein Drehbuch oder einen Roman.

Mittlerweile verfügte er über ein beträchtliches Repertoire an englischen Songs. Im Sommer 1990 hatte er sich einen 4-Spur-Recorder gekauft und seine erste Musik-Cassette »Nights Of Freedom« aufgenommen, der ein Jahr später »Borders Unlimited« folgte. Der Zuspruch von Freunden und Bekannten ermutigte ihn dazu, sich um Auftrittsmöglichkeiten in Münchner Musikkneipen zu kümmern. Ab 1992 trat er eine Zeit lang zweimal wöchentlich im Schwabinger Brettl auf sowie – unter dem Künstlernamen Hank Hawkins – auf verschiedenen Studentenfestivals. In dieser Zeit veröffentlichte er drei weitere MCs – »Welcome Life« (1993), »Lost Tracks Between Moon & Dawn« (1995) und »Kindled Right In Spirit« (1996). Alle fünf MCs sind mittlerweile auch als CD erhältlich – zusammengefaßt auf einer 4er-Box mit dem Titel »The 4-Track-Tapes«.

Im Jahre 1992 machte er sich an das Treatment für eine siebenteilige Fernsehserie mit dem Titel »Im Lehrlauf«. Die Zeit seiner Ausbildung bei der Post wie auch die positiven Erfahrungen im Jugendwohnheim Salesianum hatten ihn so sehr geprägt, daß er nicht umhin konnte, sie auch künstlerisch zu verarbeiten. »Das Besondere an der Serie«, so erklärt Hank, »war der Zeitfaktor. Ich hatte das Lehrjahr 1982/83 gewählt und genauestens recherchiert, was in diesem Zeitraum kulturell wie auch politisch geschehen ist, und dies in die einzelnen Episoden eingearbeitet. Allein für die Musikauswahl hatte ich zwei Nachmittage lang in der Staatsbibliothek verbracht, um mir aus alten Bravo-Zeitschriften herauszuschreiben, welche Songs in welcher Woche in den Top Ten waren. Beispielsweise ist auch der Rücktritt des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt live im TV zu sehen – lakonisch kommentiert von einem der Jugendlichen, der an jenem denkwürdigen Freitag im Oktober 1982 nicht zur Arbeit geht, weil er in seiner Lehrgruppe ebenfalls geschaßt wird. Leider war es mir nicht gelungen, die verschiedenen Fernsehanstalten, die ich angeschrieben hatte, von meinem Konzept zu überzeugen. Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, daß diese Serie ein Erfolg sein könnte. Denn sie ist witzig, sie ist spannend, und sie ist in hohem Maße authentisch.«

Authentizität ist Hank Blöchinger sehr wichtig. Sicherlich ist darin der Grund zu finden, weshalb all seine Arbeiten autobiographische Züge aufweisen. »Nur was man selbst erlebt und erfahren hat, kann man glaubwürdig vermitteln«, erklärt er und verweist dabei auf seinen Roman »Lukas oder Am besten ist, ich halt den Mund«, den er 1996 abschließt. Seit seiner Kindheit an einem Sprachfehler leidend, schob Hank die Geschichte des stotternden Lukas Blessing immer wieder vor sich her. Lange bevor er die erste Zeile geschrieben hatte, war es ihm bewußt, wieviel Kraft und Anstrengung das Buch erfordern würde. Folgerichtig heißt es auch im Klappentext: »Alte Wunden brechen auf, Wunden, die er längst als geheilt betrachtet hatte; dabei war er nur ein Meister des Verdrängens gewesen...«

Um sich von den psychischen Anstrengungen zu erholen, begann er noch im selben Jahr einen Roman mit dem Arbeitstitel »Zwerge«, an dem er – immer wieder von Schaffenspausen unterbrochen – bis 1998 arbeitete und der ihm zweifelsfrei sehr viel Spaß machte. Hank war mittlerweile als Verwaltungsangestellter in das Redenreferat eines bayerischen Ministeriums gewechselt. Der Büroalltag wie auch die Erfahrungen auf politischer Ebene lieferten ihm genügend Stoff für eine deftige Realsatire (obwohl ihn einige Jahre später leise Zweifel beschleichen, ob die Begriffswahl Satire noch angemessen ist...).

Im Frühjahr 1997 veröffentlichte er den Gedichtband »Erkenntnisse eines Einzelgängers jenseits der Einunddreißig« in einer Auflage von 31 Stück zum Preis von je 31 DM, der relativ schnell vergriffen war. Das Zahlenkonzept beibehaltend, folgten dem Buch bis 2001 im jährlichen Turnus vier weitere Bände, von denen mittlerweile ebenfalls fast alle Exemplare verkauft sind.

Nach der CD »Times & Tides« aus dem Jahre 1998 – einer Zusammenstellung von 16 Liedern aus seinen fünf Musik-Cassetten der frühen 90er Jahre – brachte Hank im Sommer 1999 mit »Solitude Dances« seine zweite CD mit Songs in englischer Sprache heraus.

Einen seiner musikalischen Höhepunkte erlebte Hank Blöchinger im Juni 2001. Auf die Fürsprache zweier amerikanischer Freunde hin, die seine Songs seit jeher sehr schätzten, wurde er nach Kvinesdal in Norwegen eingeladen, um bei einem Konzert anläßlich des 65. Geburtstages von Kris Kristofferson mitzuwirken. Vor etwa 800 Zuhörern sang Hank, begleitet von den norwegischen Borderlords, seinen Tribute-Song »Kindled Right In Spirit« (von der gleichnamigen MC aus dem Jahre 1996) sowie zwei Songs aus der Feder seines großen Vorbildes.

Wie bereits seine ersten Drehbücher aus den frühen 80er Jahren, aber auch sein Treatment zur Fernsehserie »Im Lehrlauf« zeigen, interessierte sich Hank Blöchinger schon immer für das Medium Film. Zu seinen Lieblingsfilmen zählen Klassiker wie »Kinder des Olymp«, »Die 12 Geschworenen«, »Manche mögen’s heiß«, »Der Club der toten Dichter«, »Stand By Me«, »12 Uhr mittags« und »Ist das Leben nicht schön?«. Um seiner Liebe zu Filmen auf kreative Art und Weise Ausdruck zu verleihen, entwickelte er im Jahre 2002 das Gesellschaftsspiel »Traumfabrik«, das im Freundes- und Bekanntenkreis bereits für leidenschaftliche Spieleabende sorgte.

Hank schrieb weiterhin neue Songs, wenn er auch nicht mehr so häufig auftrat wie in den 90er Jahren. »Ich hatte verdammt hart an den Texten gearbeitet – und genau das war das Problem«, erklärt er Jahre später. »Ich sang damals ausschließlich auf englisch, und die Texte waren einfach zu anspruchsvoll, um nicht zu sagen: zu kompliziert geworden. Irgendwann klinkt sich das Publikum aus und hört nicht mehr, worüber man singt. Und dann bleiben eben nur noch Stimme, Gitarre und Mundharmonika – was für einen ganzen Abend zu wenig ist.«

Anfang 2004 machte er sich daran, einige seiner mittlerweile über 400 Songs ins Bayerische zu übersetzen. Die ersten Erfahrungen zeigten, daß die Lieder in der Muttersprache besser funktionierten als im Englischen. Dies beflügelte ihn so sehr, daß er fortan auch neue Songs im Dialekt schrieb. Und er bewies, daß neben dem nachdenklichen Lyriker und Poeten auch ein hintergründiger Sängerbarde in ihm steckt, der sein Publikum bald finden sollte.

Im Juni 2004 betrat er zum ersten Mal den Kulturkeller an der Schwanthalerhöh’ im Münchner Westend. Dort lernte er den Singer-Songwriter Frank Bornkamp kennen, mit dem er einige Zeit als »Frank ‘n’ Hank« jedes Folk-Set beim wöchentlichen WestendJam bestritt.

Ende 2004 veröffentlichte Hank die CD »Insel im Meer«, sein erstes Album mit bayerischen Liedern. Neben Balladen wie »Du bist wie a Schwester für mi« finden sich darauf der »MVV-Blues« sowie »Der Herr Hinterwimmer«, eine musikalische Satire auf den Paragraphendschungel der öffentlichen Verwaltung. Daß Hank gerade hierzu der Stoff nicht ausgeht, beweist das Lied von der »Frau Hinterwimmer«, welches er – neben einem Dutzend weiterer Songs – im Frühjahr 2006 auf der CD »Ohne Umweg« vorstellte.

Gemeinsam mit Frank Bornkamp hat Hank im Juni 2006 die Doppel-CD »Auf nach Animamur!« aufgenommen. Das Hörspiel basiert auf seiner gleichnamigen Tiergeschichte aus dem Jahre 2001. Um Kinder verstärkt zum Lesen anzuregen, brachte er sie zeitgleich auch in Buchform heraus. Im Herbst 2006 besuchte er mit Frank Bornkamp verschiedene Münchner Bibliotheken, um den Kindern die Geschichte in einer Kurzfassung mit lustigen Liedern zum Mitsingen live vorzutragen. Die musikalischen Lesungen wurden dann noch einige Jahre lang von Frank Bornkamp alleine fortgeführt. Ende August 2006 erschien mit »Handmade Stories« eine weitere Gemeinschaftsproduktion von Hank Blöchinger und Frank Bornkamp. Die CD enthält jeweils fünf Songs von Hank, von Frank und von Kris Kristofferson.

Zwei seiner früheren Prosawerke publizierte Hank Blöchinger im Oktober 2006 in der von ihm selbst gegründeten Edition HANDMADE BOOKS Munich, Germany (HMB): zum einen den Roman »Lukas oder Am besten ist, ich halt den Mund« aus dem Jahre 1996, zum anderen die Novelle »Ich hatte einen Freund« (Urfassung 1991); Hank beschreibt darin die Erinnerung an seine allererste Geschichte, die er im Alter von knapp 7 Jahren verfaßt hatte. Anders als im Buch dargestellt, ist das Märchen vom Bären Bumbum, niedergeschrieben in einem kleinen blauen Schulheft, bis heute verschollen.

Am 23. November 2006 veröffentlichte Hank Blöchinger seine CD-Collection »The 4-Track-Tapes«. Die Box enthält auf 4 CDs alle Lieder der mittlerweile teilweise vergriffenen MCs »Nights Of Freedom« (1990), »Borders Unlimited« (1991), »Welcome Life« (1993), »Lost Tracks Between Moon & Dawn« (1995) und »Kindled Right In Spirit« (1996). Neben den 53 Songs der Original-MCs finden sich hier zudem 20 unveröffentlichte Bonus-Tracks.

Nach einem musikalisch sehr produktiven Jahr begann 2007 mit zwei weiteren Buch-Publikationen für HANDMADE BOOKS Munich, Germany: Am 13. Februar 2007 erschien »In weiter Nähe«, eine Sammlung mit 8 bislang unveröffentlichten Kurzgeschichten sowie 90 Gedichten, teilweise ebenfalls noch nie veröffentlicht, aus den Jahren 1982 – 2001. Gut eine Woche später brachte Hank den Tatsachenbericht »looking.for.oliver« heraus (später veröffentlicht unter dem Titel »Gesucht: Oliver G.«).

Im Juli 2007 erschien Hanks dritte bayerische CD »immer näher«. Darauf enthalten sind unter anderem der »Handtuch-Song«, »Da Done«, ein Lied für seinen Neffen Anton, und die Ballade »Verlorn«. Darüber hinaus beweist der Sängerbarde mit seinen trefflichen Wortspielen einmal mehr, daß Liebeslieder durchaus aufrichtig und witzig sein können.

Am 7. März 2008 fand im Kulturkeller die Premiere des neuen Liedermacher-Treffs an der Schwanthalerhöh’ »Songs am Kaminfeuer« statt. Die monatliche Akustik-Jam wurde von Hank und seinen Singer-Songwriter-Kollegen Frank Bornkamp, Marc Hardenack und Fred Stüllein gegründet. Zu viert bildeten die »Freunde der handgemachten Musik« die Hausband, ab der vierten Ausgabe dann unterstützt von dem 2019 leider viel zu früh verstorbenen Lutz Röhmuß als bewährtem Sessionleiter. Daß die Veranstaltung von Beginn an sehr gut beim Publikum ankam, zeigt nicht zuletzt der Auszug aus der E-Mail eines Zuhörers: »Ihr habt uns einen so unvergesslichen Abend bereitet!! Zu sehen und zu hören, wie sich in einer Gruppe jeder selbst einbringen kann und gleichzeitig alle anderen mit unterstützen, war ein sehr schönes Erlebnis. Ihr habt so toll harmoniert und trotzdem solch eine Abwechslung hineingebracht; der Abend war ein Genuß! Dann noch die anderen aus dem Publikum – sehr spannend, wie sich alles entwickelt hat. Ihr habt bereits Eure Fans!!«

Im April 2008 veranstaltete Hank Blöchinger im damaligen Lesecafé des Kunst- und Textwerk Verlags im Münchner Westend seine erste Dichterlesung. Sie ist unter dem Titel »Aus meiner Dunkelheit heraus« als CD-Live-Mitschnitt erschienen. Am 14. November 2008 brachte er »Finale« heraus, seine vierte CD mit bayerischen Liedern, die er am 12. Dezember 2008 im Kulturkeller vorstellte.

Das Jahr 2009 begann für Hank Blöchinger damit, daß er sich wieder verstärkt seinen schriftstellerischen Tätigkeiten widmete. Bereits im Januar erschienen sein Roman »Lukas oder Am besten ist, ich halt den Mund« und die Tiergeschichte »Auf nach Animamur!« als Paperbacks im Verlag »Books on Demand«; im Februar folgte der Roman »Zwerge im Amt«.

Bei einer mitternächtlichen Jamsession anläßlich der 3-Jahres-Feier des WestendJam im April 2009 formierten sich Hank Blöchinger und Frank Bornkamp neu zu dem Singer-Songwriter-Duo »Hank & Frank« (formerly known as »Frank ‘n’ Hank«). Nach einem nichtöffentlichen Auftritt in der JVA Stadelheim gaben sie ihr erstes offizielles Konzert am 27. Juni 2009 im Kulturkeller, dem in den weiteren Jahren noch etliche folgen sollten. Aufgrund Franks immer größer gewordenem Fernweh und dem Wunsch, dauerhaft in wärmeren Gefilden zu leben, haben die beiden ihre Zusammenarbeit mittlerweile beendet.

Ende Oktober 2009 erschien mit »Gesucht: Oliver G.« Hanks viertes Buch bei »Books on Demand«. Es handelt sich dabei um die wahre Geschichte einer E-Mail-Freundschaft, die durch ihr jähes Ende bis heute ein ungeklärter Vermißtenfall bleibt. Hank hatte den Tatsachenbericht in kleiner Auflage bereits Anfang 2007 unter dem Titel »looking.for.oliver« in seiner Edition HANDMADE BOOKS publiziert.

Am 16. November 2009 veröffentlichte Hank die Sample-CD »A guade Stund«, eine Auswahl seiner beliebtesten bayerischen Lieder. Neben dem »Handtuch-Song«, dem »MVV-Blues«, »Da Done«, »Der bayerische Gourmet« und »Weil du a Schneckerl« bist sind darauf auch »Herr und Frau Hinterwimmer« als Live-Mitschnitt sowie der bislang unveröffentlichte und immer wieder gewünschte »Leberschaden« (live und als Studio-Version) zu hören.

Im Frühjahr 2010 wurde die CD »Freiheit is nur a anders Wort – Blöchinger singt Kristofferson« fertiggestellt. 12 Lieder des amerikanischen Songwriters Kris Kristofferson hatte Hank dafür ins Bayerische übersetzt und bereits im Herbst des Vorjahres mit den Aufnahmen begonnen. Aus urheberrechtlichen Gründen wird das Album leider unveröffentlicht bleiben. Niemand bedauert dies mehr als Hank Blöchinger selbst. Da ist es nicht verwunderlich, daß er manch bittere Erfahrung in neuen Songs reflektiert. »Manche Dinge«, sinniert Hank, »schreibe ich am liebsten in deutsch, meine Lieder seit über zehn Jahren auf bayerisch, aber hin und wieder gibt es Themen und Geschichten, die sich für mich am besten in der englischen Sprache ausdrücken lassen.« 

Obwohl sich Hank und sein Freund und Kaminfeuer-Kollege Fred Stüllein bereits seit Jahren kannten, dauerte es bis Sommer 2017, als sie sich zum Singer-Songwriter-Duo »Hank & Fred« zusammenfanden. Seitdem hatten sie unter ihrem Motto »Country, Folk & Blues ... und immer auch a bisserl Bayerisch mit vui Gfui« bereits einige gemeinsame Auftritte in und um München, bei denen die Zuhörer immer wieder nach einer CD fragten. Und so veröffentlichten sie am 21. März 2019 ihre erste gemeinsame CD »Lucky Dogs«.

Neben den Auftritten mit Fred Stüllein hat Hank Blöchinger auch Pläne für zwei weitere Solo-CDs - eine mit alten und neuen bayerischen Liedern und eine mit englischen Songs, von denen viele bereits in den Jahren 2000 bis 2006 entstanden sind, bislang jedoch allenfalls in bayerischer Übersetzung veröffentlicht wurden. Und natürlich sind auch neuere Lieder aus den letzten Jahren mit dabei. Beide CDs sollen voraussichtlich 2024 erscheinen.
Share by: